Spiel, Sprache und gezielte Impulse: So bereiten wir Kinder optimal auf die Schule vor

Stellt Euch vor, Ihr beobachtet Kinder in der Kita, die vertieft in ihr Spiel sind – sie bauen, malen und entdecken ihre Umgebung. Doch wie oft hören wir in diesen wertvollen Momenten tatsächliche Gespräche, Erklärungen oder Denkanstöße? In meiner Erfahrung bleibt die sprachliche Begleitung häufig auf der Strecke. Dabei ist die sprachliche Entwicklung entscheidend für einen gelungenen Übergang zur Schule.

In diesem Artikel möchte ich mit Euch teilen, wie wir das freie Spiel der Kinder gezielt bereichern können – durch sprachliche Begleitung, Denkanstöße und eine ausgewogene Mischung aus freiem Spiel, strukturierten Lernangeboten und einem bewussten Einsatz des Situationsansatzes. Zudem werden wir die wichtigen Kompetenzen betrachten, die Kinder für ihre Schulfähigkeit mitbringen sollten.

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Kinder haben eine Stimme: Was Wir Sie Über Politik lehren können

Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Oft denke ich darüber nach, wie Kinder die Welt sehen und wie wir sie auf ihrem Weg begleiten können. Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem Kind, die mich zum Nachdenken gebracht hat – vielleicht geht es Euch ähnlich.

Ein Kind sagte zu mir: „Putin ist böse.“ Diese unerwartete Aussage hat mich nachdenklich gemacht. Woher kommt so eine Einschätzung? Wie kann ein Kind im Alter von vier oder fünf Jahren zu einer solchen Meinung gelangen?

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Abschiede und Neuanfänge im Sommer: Ein emotionales Abenteuer für uns alle

Bild von: blickpixel

Sommer! Allein das Wort weckt Erinnerungen an endlose Sonnentage, lange Tage im Park und das Gefühl von Gras unter den Füßen. Doch für viele Familien – und für uns als Pädagog*innen – ist der Sommer auch die Zeit der großen Neuanfänge. Es ist die Saison, in der kleine Abenteurer ihren ersten Tag in der Kita erleben, die Einschulung vor der Tür steht oder der Wechsel in die Oberstufe, oder der Schulabschluss ein neues Kapitel aufschlägt. Diese Übergänge sind nicht nur organisatorische Meilensteine – sie sind emotionale Wendepunkte, die wir liebevoll und achtsam begleiten können.

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Bildung und Sicherheit: Balance für die Zukunft unserer Kinder

Bilder: Angelolucas & PrompterMalaya

Heute möchte ich mit Euch über ein Thema sprechen, das mir zur Zeit nicht aus dem Kopf geht. Es geht um die Frage, wo unsere Gesellschaft ihre Prioritäten setzt und wie sich diese Entscheidungen auf die Zukunft unserer Kinder auswirken. Wir leben in einem Land, das stolz auf seine wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft ist. Doch wenn es um die Ausgaben im Bildungs- und Freizeitbereich für Kinder und Jugendliche geht, sieht die Bilanz oft traurig aus. Ganz bestimmt wart Ihr schon einmal in eine Diskussion über die derzeitigen Investitionen in Waffen und Soldaten verwickelt, oder habt sie zumindest verfolgt. Dabei ist mir meist die Meinung begegnet, dass wir Geld für Waffen verschwenden und zu wenig Gelder für unser Bildungssystem übrig haben. Die Prioritäten werden also falsch gesetzt. Aber ist diese Meinung wirklich so einseitig zu betrachten? Ich denke, nein! In diesem Artikel möchte ich versuchen, mit Euch meine Gedanken zu dem Thema zu teilen. Es geht hier nicht darum, dass meine Meinung die richtige ist. Viel mehr möchte ich Euch zu einem Perspektivwechsel einladen und Euch ermutigen, selbst aktiv zu werden.

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Menschen für die Zukunft

Meistens denken wir an die Vergangenheit oder die Gegenwart. Jedoch fehlt uns all zu oft der Blick in die Zukunft. Ehrlich gesagt, ist dies auch nicht so leicht. Es ist viel einfacher, wenn wir ein Geschichtsbuch öffnen und darin schauen, was schon gewesen ist, als in die Zukunft zu schauen.

Schon in meiner Schulzeit war Geschichte mein Lieblingsfach. Damals faszinierte mich, wie die Menschen in den unterschiedlichsten Epochen gelebt haben und was sie beschäftigte. Auch heute noch liebe ich es, mich mit unserer Vergangenheit auseinander zu setzen. Betritt man mein Wohnzimmer, entdeckt man das ein oder andere Buch mit historischen Inhalten. Meine Faszination hat sich jedoch geändert. Ich schaue vor allem danach, wie die Menschen damals Veränderungsprozesse hervor gerufen haben. Ich kann Euch sagen, dass nicht jede Veränderung gleich geliebt wurde und sich häufig über viele Jahre etablieren musste. Voraussetzung war natürlich, dass diese auch Sinn für die Menschen machte und Fortschritt brachte. Aber was bedeutet eigentlich Fortschritt? Kann dieser Fortschritt nicht auch gefährlich für uns sein?

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Studieren für die Kita?

Hoch qualifiziert, jedoch nicht wirklich gebraucht – KindheitspädagogInnen

Nach einigen Jahren meiner Tätigkeit als Erzieherin, wollte ich mich im Bereich der frühen Bildung unbedingt weiter entwickeln. Das Berufsfeld interessiert mich und die Verbesserung von Qualität in diesem Bereich war in aller Munde. Es stand schnell fest, dass ich auf jeden Fall einen akademischen Abschluss erwerben wollte, welcher mich für mehr Aufgaben im Arbeitsfeld qualifiziert.

Also entschloss ich mich dazu, Bildung und Erziehung im an der Alice Salomon Hochschule zu studieren. Im Studium dann die teilweise Langeweile auf. In vielen Modulen kam das Gefühl auf, dass ich die Ausbildung zur Erzieherin wiederhole, da sich die Inhalte mit denen der ErzieherInnenausbildung gleichen. Auf den ersten Blick schien ich eigentlich umsonst zu studieren. Ich fragte mich, was meine weitere Qualifizierung von der Vorherigen unterscheidet. Im Nachhinein kann ich jetzt jedoch sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat und ich andere Kompetenzen als die, welche ich bereits hatte, erworben habe. Ich bearbeite und hinterfrage pädagogische Themen viel intensiver, versuche neue Wege zu gehen und bin in meinen Kompetenzen gestärkter. Da im Studium zum/ zur KindheitspädagogIn nicht nur pädagogische Themen bearbeitet werden, sondern das gesamte Bild wie z.B. Bildungsfinanzierung, politische Rahmenbedingungen oder aktuelle gesellschaftliche Debatten einbezogen werden, erklärten sich für mich Zusammenhänge, bzw. ein vernetztes Denken. Dies hat mir auf jeden Fall der wissenschaftlichere Zugang zu einzelnen Themenfeldern ermöglicht.

Nach dem Studium kam schnell die Ernüchterung. Betrachtet man die diversen Stellenausschreibungen im Feld, ist die Berufsbezeichnung der KindheitspädagogInnen kaum zu finden. In der Regel findet man die unterschiedlichsten Stellen für ErzieherInnen. Manchmal findet man aber auch, dass ErzieherInnen und oder KindheitspädagogInnen gesucht werden. Natürlich für gleiche Stellenprofile und ebenso selbe Bezahlung. Dies, sowie die nicht immer guten Arbeitsbedingungen führen dazu, dass viele hoch motivierte und ausgebildete Fachkräfte den Einrichtungen den Rücken kehren.

Dass ein Großteil der Absolventen der kindheitspädagogischen Studiengänge später nicht im Berufsfeld verbleibt, scheint niemanden zu interessieren. Tatsächlich frage ich mich, wie es passieren kann, dass deutschlandweit Milliarden Euro in diese Studiengänge investiert werden, wenn die Absolventen doch verprellt werden. Es ist ein Fass ohne Boden! Der Aufbau dieser Studiengänge war Anfang der 2000 -er gut gemeint, indem nach Bezeichnung der Kampagne „Profis“ in die Kitas kommen sollten. Dies sollte die Qualität im frühpädagogischen Bereich stärken und verbessern. Jedoch kommt diese in den Einrichtungen kaum an, da die Abgänger nach dem Studium keine Lust auf Ausbeute und nicht vorhandene Wertschätzung haben. Wie kann es sein, dass dieser Zustand existiert und keine konkreten Stellen für KindheitspädagogInnen geschaffen werden? Ideen gibt es ja diverse, umsetzen will sie aber keiner. Es kostet ja Geld! Ich schlage vor, dass die Studiengänge für KindheitspädagogInnen wieder abgeschafft werden, dann braucht auch nicht weiter in diese verschwendet werden. Wollen wir meiner provokanten Aufforderung wirklich folgen? Oder werden endlich mal Stellen geschaffen, welche den hohen Anforderungen an den Studienabschluss gerecht werden?

Liebe Leser! Ich denke, dass wir alle wissen, welchen hohen Stellenwert die frühkindliche Bildung für die Zukunft unserer Gesellschaft hat. Schon jetzt werden diverse Potentiale einfach nicht genutzt. Jeder Tag, an dem Begabungen, Talente und Leidenschaften nicht genutzt und gefördert werden, ist in meinen Augen ein verlorener Tag. Vor allem dann, wenn ich an die Zeitfenster der kindlichen Entwicklung denke.

Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, geht es mir nicht darum, die ausgebildeten ErzieherInnen und die akademisch ausgebildeten KindheitspädagogInnen gegenüber zu stellen. Mein Herz brennt für eine multiprofessionelle Kitalandschaft mit den unterschiedlichsten Menschen, die ihre Leidenschaften und Begabungen mitbringen. Vielleicht geht es auch gar nicht darum, welchen Abschluss diese Menschen haben. Ich trage die Gewissheit in mir, dass wir Menschen brauchen, die Kinder für etwas begeistern können. Wenn ein Kind be-geistert wird, kann es seine eigenen Begabungen entdecken und so mit in die Welt tragen.